Teil 3 der Dreigliederung

Warum gebe ich die Gedanken zur Dreigliederung unseres Gesellschaftssystems weiter. Aus diesen Anfängen haben inzwischen kluge Menschen das System weiterentwickelt, das heißt der heutigen Zeit angepasst. Buchhinweise und Links sind dem Bericht beigefügt. Es ist dringend an der Zeit, dass umgesteuert wird.
Das Finanzsystem hier und weltweit ist der Krebs, die negativen Ereignisse sind die Metastasen. Es wird überall versucht dem Geldadel die Gelegenheit zu bieten Geld zu machen.
JEFTA ist so ein Beispiel. JEFTA das Handelsabkommen der EU mit Japan. Es soll Konzernen und großen Investoren erlauben, Geschäfte mit unserem Trinkwasser zu machen. Am 11.Juli 2018 soll das Abkommen unterzeichnet werden. Wenn der EU-Ministerrat zustimmt. Für Deutschland stimmt Wirtschaftminister Altmeier
ab – und der ist für JEFTA. War das in der Öffentlichkeit bekannt. Natürlich nicht! Die Fussballweiltmeisterschaft ist eine perfekte Tarnung – die Masse wird von Wichtigem abgelenkt. Dann die Parteienfinanzierung wurde doch zum richtigen Zeitpunkt ebenfall mit durchgewunken. Jetzt das Seehofer- Merkelschauspiel. Die Auswirkung wird bekämpft, d.h. Schutzsuchende und Wirtschaftsflüchtlinge, sollen in Zentren an der Grenze festgehalten werden. Ursachenbekämpfung mit Nichten. Zum Beispiel der 14jährige Krieg in Afghanistan – für Freiheit und Demokratie der Afghanen – hat alles in dem Land zerstört. Das ist der Grund warum die Menschen ihr Land verlassen. Bei diesem Krieg machen wir mit. Allso ernten wir nur das was wir säen.

Wie kann eine Veränderung in unserer Gesellschaft erreicht werden?
Es gibt die Meinung dies ginge nur mit einer Revolution. Das würde, wie
bei allen Revolutionen, Menschenleben kosten.  Oder gibt es auch einen
anderen Weg? Diesen Weg nenne ich historischen Impuls. Wenn viele
Menschen sich mit neuen Wegen und Möglichkeiten befassen, könnte auch
eine Wende gelingen. Es gibt heute schon viele Nischen in der man
experimentieren kann. Verschiedene Einrichtungen könnten in vereinsform
betrieben werden, auch kleine Handwerksbetriebe. Wenn die Einrichtungen
kein Betriebsziel mehr haben, werden Gebäude etc. nicht verkauft sondern
gehen an andere Menschen – kostenlos!! – über, die dann in den Gebäuden
etwas Neues machen können. Eigentümer bleibt immer der Verein.
Ein heutiges Beispiel ein Handwerksbetrieb mit 20 Mitarbeitern wird
verkauft, weil die Kinder des Inhabers nicht weitermachen wollen oder keine
Erben da sind. Der neue Inhaber, der den Betrieb kauft, muss die gesamte
Einrichtung samt Gebäude bezahlen. So läuft dies ja ab. Blick auf die Arbeit-
nehmer. Diese Menschen haben durch ihren Verzicht am Mehrwert des
von dem Betrieb erwirtschafteten, das Erstellen des Betriebs mit ermöglicht.
( Maschinenkäufe, Bau einer großen Werkstatt usw.)
Bei einem Verkauf dieses Betriebs/Handwerkszeug, wird ihnen dies zum
zweiten Mal abverlangt, denn der neue Käufer muss diese Summe wieder
erwirtschaften.
Die heutige Durchkapitalisierung der Welt:
Verteilung des gesellschaftlichen Mehrwerts (das gesamt Erarbeitete) geht in Zeiten des Wachstums an die „Oberen“ Kapitalbesitzer zu einem sehr großen
Prozentsatz.
In Krisenzeiten werden die individuell zu tragenden Lasten von der Unter-
schicht bis hin zur Mittelschicht getragen. Kapitalbesitzer  tragen -0-.
Wer waren die Opfer der Finanzkrise? Wer wird zur Kasse gebeten?
Klassenkampf/Revolution passt zu der heutigen Auseinandersetzung um den Mehrwert nicht mehr so richtig.  Einen deutlichen Sinn hätte der Begriff, wenn die Erwartung des kommunistischen Manifests von 1848 eingetreten wäre: hier standen „zwei antagonistische Klassen gegeneinander“. (Adel und Großgrund-
besitz  gegen  Arbeiter und Handwerk.

Mit aus der Vergangenheit übernommen Rhetorik  und Theorie kann man das Verteilen des „Mehrprodukts“ heute nicht befeuern. Daraus wird nie ein revolutionärer Impuls entstehen. Eine Veränderung kann nur gelingen wenn sie aus den momentanen Verhältnissen entspringt, und entsprechend  der momentanen Notwendigkeiten, gestaltet wird.

Klassenkamkampf wird von Besitzenden immer geleugnet. Propagandistisch und praktisch aber energisch durchgefochten auch mit einer ihnen nützlichen Gesetzgebung und entsprechender gerichtlicher Hilfe.
Ablenkung von der inneren Ungerechtigkeit ist Krieg mit einem gemachten Feind. (Propaganda!). Oder einem angezettelten Bürgerkrieg.  Dazu Silvio Gesell
5. Juli 1917 Vortrag in Zürich. Bürger- und Völkerfrieden entstammen demselben Geist, haben die gleichen Ursachen. Zwischen Staaten die innerlich gesund sind, d.h. sich wahren Bürgerfriedens erfreuen, kann es gar nicht zum Kriege kommen, wie auch umgekehrt zwischen denselben Staaten kein wahrer Friede Fuß fassen kann, solange in ihnen der Klassenkampf tobt. Wer darum den Völkerfrieden will, muss wissen, dass er ihn nur vom Altar der Bürgerfriedens holen kann.

Linke Arbeiterbewegung als Motor des gesellschaftlichen Fortschritts
(Emanzipatorische Kraft), meist nur mit Worten geführt ohne tatsächlich
zu kämpfen. Generalstreik!!
Verteilung des von allen Menschen Erwirtschafteten entscheidet doppelt über die Entwicklung der Gesellschaft.  Würde das Erwirtschaftete sich nicht nur überwiegend „Oben“ ansammeln, sondern viele Menschen davon profitieren hätten wir eine stabilere Volkswirtschaft/Gesellschaft. Aber je heftiger der Streit darüber geführt wird, je willkürlicher sind die Resultate und damit der damit verbundene gesellschaftliche Nutzen.
H e u t e
Es gibt keine homogene Gruppe die den Kapitalbesitzern gegenüber steht.
Schlecht und nicht zielführend ist auch dass der Verteilungskampf nicht von
den Benachteiligten selbst geführt wird, sondern von „Bevollmächtigten“
Stellvertretern, Politikern, Gewerkschaften und sogenannten Experten.
Alle diese „Bevollmächtigten“ haben aber keinen r e a l e n  Bezug zu dem
Milieu in der die Benachteiligten leben.  Deswegen kommt es zu an der Wirklichkeit vorbeigehenden Regelungen.  Viel besser wäre es dass die Menschen selbst bestimmen, welche Lebensverbesserungen  sie wollen, damit wäre Fortschritt im Sinne von Verbesserung einfacher zu gestalten.

Die Auffächerung der arbeitenden Klasse. Das führt dazu, dass im heutigen
Kapitalismus die schärfsten Widersacher der abhängigen Beschäftigten oft genug abhängig Beschäftigte sind. (Zum Beispiel Manager, Staatsdiener,
oder Professoren an den Unis).

Eine Firma angeschaut, z. B. eine Aktiengesellschaft

In einer Aktiengesellschaft haben viele Mitarbeiter Aktienbesitz ebenso der
Vorstandsvorsitzende/Manager. Beide haben Arbeitsverträge und halten
Aktien, wenn auch in unterschiedlichen Umfang. Beide sind somit Teileigen-
tümer der Firma. Der Angestellte hatte bisher – heut wird dies immer mehr aufgebrochen – einen unbefristeten Arbeitsvertrag, anders als sein oberster
Chef/Manager. Der Manager verdient oft das Hundertfache und mehr als der
Angestellte. = Dies ist das beste Ablenkungsmanöver in diesem System, damit weckt man die Emotionen der Massen, die diese Unterschiede obszön finden, was sie auch tatsächlich sind. =  Diese Ungleichheit hat aber volkswirtschaftlich eine minimale Auswirkung. Damit wird aber der Blick auf den wirklichen Mechanismus getrübt.* Manager sind nur die Stellvertreter der anonymen Kapitalbesitzer, sie handeln nach deren Vorgaben. Handelt der Manager nicht im Sinne des anonymen Kapitalgebers wird dieser rausgeschmissen, aber mit einer „guten hohen Abfindung“. Der Angestellte wird entlassen und landet
heute oft in Hartz IV, falls der Manager versagt hat. Es gibt sogar Manager-Risiko-Versicherungen. Ein Rausschmiss hat auf seine Arbeitsbiographie kaum Einfluss. Bei der einen Firma fliegt er raus eine andere stellt ihn wieder ein. Er trägt kein persönliches Risiko „als* stellvertretender Eigentümer“. Ein Eigentümer einer kleinen Firma (GdbR) schon.
Wenn eine Produktionsweise, besser das wirtschaftliche Handeln weiterhin  dahin tendiert, den „Oberen“ so gut wie alle Vorteile, den  „Unteren“ alle Risiken zu bescheren, kann dies an der Demokratie scheitern; aber so wie es heute aussieht scheitert die Demokratie an diesem Handeln das der neoliberalen Ideologie entspricht. (Finanzkapitalismus!)

Eine andere Möglichkeit woher der „emanzipatorische Impuls“, also der
Impuls der eine Veränderung bewirkt, kommen kann ja sollte.
Heute muss er aus ethischem Denken heraus entwickelt werden, nicht aus der
Betroffenheit der einzelnen Milieus.
„Die Natur macht aus dem Menschen bloß ein Naturwesen (Körper mit allen
seinen Funktionen), das  I C H ein denkendes Wesen (Unterschied zum Tier), die
Gesellschaft ein gesetzmäßig handelndes. Ein  f r e i e s  Wesen kann der
Mensch nur selbst aus sich machen.“

Zukunft:
Die zukünftige Entwicklung führt zur Befreiung des Individuums von den Interessen der Verbände. Staat und Gesellschaft verlieren ihren Selbstzweck.
Ihre Existenz rechtfertigen sie dann mehr und mehr ausschließlich daraus, dass sie sich den Interessen der Individuen unterordnen.
Das Ideal des Staates- und jeder Gruppierung wird die Herrschaftslosigkeit sein.
Herrschaftslosigkeit ist ein geradezu anarchischer Gedanke, die Individualität
höher zu stellen als Staat und Gesellschaft. Man sieht damit im Einzelnen den Lösungsansatz für die Sozialen- und Weltprobleme.

Die entgegengesetzte Betrachtungsweise hat eine lange Tradition: „ Der Einzelne sei eben antisozial eben egoistisch – sozial könne nur der Staat sein
er beschränkt die Antisozialität der Individuen durch Gesetze und Gewalt-
monopol.“ Auch unsere Wirtschaft als sogenannte „ soziale Marktwirtschaft“
ist so aufgebaut. (Wobei diese soziale Marktwirtschaft durch das neoliberale
Denken immer mehr ausgehöhlt wird). Wie wird diese „soziale Marktwirtschaft“ von immer mehr Menschen wahrgenommen – sozial?

Die Individualität ist die Quelle der gesellschaftlichen Entwicklung des sozialen
Wandels und ethischen verantwortungsvollen Handelns. Gesellschaftlich gesund und harmonisch kann nur etwas sein das  aus dieser Quelle kommt. Der Staat kann gar nicht ethisch oder sozial sein – nur der Mensch besitzt dieses Vermögen. Kann der Mensch, der nicht nur leicht verführbar, sondern längst verführt ist und egoistisch emotional trieb- und gewohnheitsmäßig handelt – kann er wirklich diese ethische Quelle sein? Es ist auch heute wirklichkeits-
gemäßer dass der Einzelne die Gesellschaft zusammenhält, mehr als Gesetze und Staatsmacht es je tun können. Sonst wäre die Welt wohl längst in einem
Chaos sozialer Konflikte versunken. Dass wir diese Konflikte – die weltweit vorhanden sind – weiterhin beherrschen können, brauchen wir konstruktive Koexistenz der Kulturen. Dazu gehört eine selbstverpflichtende sowie Orientierung gebende Achtung vor dem Leben.

Intelligenz wird oft immer noch mit Denken identifiziert. Doch es gibt ver-
schiedene Art von Intelligenz. Ohne emotionale Intelligenz ist alles nichts.
Der denk-, sprach- kommunikations- und kreativfähige Mensch wäre ohne
Emotion ein Mensch ohne Herz, ohne Mitgefühl, ohne Fähigkeit, die Inhalte seiner Intelligenzen zu wägen, zu bewerten und human zu gestalten. Wir brauchen dringend eine Gefühlsintelligenz.

Wir müssen ethisch sein, sonst werden wir bald nicht mehr sein!


Wo kann ich mich über neue Möglichkeiten informieren?

www.attac.de
Denkansätze für ein anderes Wirtschaften http://www.prof.christian kreiß.de
Wirtschaftsmodell der Zukunft: „Gemeinwohlökonomie“ – Christian Felber –
erschienen im Deuticke-Verlag ISBN: 978-3-552-06137-8.
Dieses Buch sollten Sie lesen. Es zeigt dass es Alternativen zu dem heutigen
Wirtschafts- und Finanzsystem gibt. Christian Felber ist Mitglied bei attac-Österreich. Er ist Universitätslektor in Wien. www.christian-felber.at

In diesem Buch ab Seite 145, Kapitel 6 befasst sich Christian Felber mit der „Weiterentwicklung der Demokratie“.

In Kapitel 3. / Seite 69 Wird die Demokratische Bank beschrieben und weiterführend eine Erneuerung des ganzen Finanzsystems bis zur Geldschöpfung unter demokratischer, d.h. Volkskontrolle.
Unter Youtube  suchen die „Dreigliederung“ ein Link dazu:
www.youtube.com/watch?v=3U7AYvTNv04

In der Schweiz wird ein Volksbegehren vorbereitet das zum Ziel hat, dass
die Geldschöpfung nur noch durch den Staat möglich ist, also der Bundesbank.
(In Deutschland war dies die Bundeszentralbank, heute EZB). Das Geld das von der Zentralbank in den Geldumlauf gebracht wird sind etwa 8% des gesamten
Geldvolumens. Die restlichen 92% des Geldvolumens erschaffen die Banken aus dem Nichts. Dies ist das sogenannte Kredit- oder Giralgeld = Buchgeld.
Der Staat hat keine Hoheit über die Geldschöpfung! Erst diese Geldschöpfung bewirkt die Spekulationsblasen.
Wer mehr darüber erfahren möchte:  www.monetative.de
www.vollgeld-initiative.ch  www.initiative-bodenrecht.de

Buch: Das nächste Geld – Die zehn Fallgruben des Geldsystems und wie wir sie                   überwinden.  Christoph Pfluger    edition Zeitpunkt

Dann „Geld , die neuen Spielregeln von Christian Felber, Deuticke Verlag

 

Dann noch eine Möglichkeit zu einem besseren sozialen Ausgleich zu kommen ist ein Grundeinkommen. Das wird, wenn es eingeführt ist auf lange Zeit
gesehen auch eine Umgestaltung der Gesellschaft ermöglichen.
Auf Youtube suchen nach, Grundeinkommen.
Attac-Österreich hat ein steuerneutrales Grundeinkommen erarbeitet, d.h.
es kostet den Steuerzahler nichts. Es war bisher zu finden unter
www.youtube.com/watch?v=QD4eTro1rM

Ein kleines Taschenbuch von Margrit Kennedy: „Occupy Money“. Damit wir zukünftig ALLE  Gewinner sind. Kamphausen 9,95 €.
Margrit Kennedy „Geld ohne Zinsen und Inflation“, ein Tauschmittel das jedem dient. Goldmann TB
Helmut Creutz „Das Geld-Syndrom“ ,Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft“. ISBN: 3.928493-46-9
Gesundheitspolitik: „Der verkaufte Patient“. Wie Ärzte und Patienten von der
Gesundheitspolitik betrogen werden.
Von Renate Hartwig. ISBN: 978-3.629-02204-2 .
Mit der Rentenproblematik befasst sich: Aktion Demokratische Gemeinschaft e.V.  www.adg-ev.de  Anschrift : Starenweg 4, 82223 Eichenau. Oder
www.beitragszahler-rentner.de

Ein Buch das sehr zu empfehlen ist. Es wurde gemeinsam verlegt mit Publik-
Forum und VSA-Verlag, ISBN: 3-89965-167-7
Der Titel des Buchs: „Solidarisch Mensch werden“. Psychische und soziale Destruktion im Neoliberalismus – Wege zu ihrer Überwindung.
Die Autoren: Ulrich Duchrow, Reinhold Bianci, René Krüger, Vicenzo Petracca.

Der soziale Protest der globalisierungskritischen Bewegungen (Attac, Occupy etc.) und der Gewerkschaften erbrachte  bereits Teilerfolge. Der Neoliberalis-
mus gerät immer mehr unter Druck. Wieso schließen sich nicht mehr Menschen den solidarisch Kämpfenden an? Dieses Buch fragt nach den Blockaden, den psychischen Folgen neoliberaler Spaltungs- und Ausgrenzungspolitik und nach den Absturzängsten insbesondere in den Mittelklassen.

Das Buch ist keine einfache Lektüre. Aber das Durchkämpfen durch den Lese-
stoff lohnt sich. Man kann das neoliberale System besser verstehen und auch
die Reaktionen der Menschen darauf.

 

Aufgeschrieben für die Mitdenkerrunde  Gerlinde Mauerhöfer

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